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Servus, ich bin Alfred!

Fotograf, Reisender, ehemaliger Adrenalinjunkie, Fluchthelfer, Hobbykoch...

Es heißt ja, der Wunsch ist der Vater des Gedankens – manchmal aber ist der Gedanke der Wunsch des Vaters (…lass dir ruhig Zeit!).
Ursprünglich sollte ich also Arzt werden, nur ja nicht Postbeamter! Also auf nach Wien zum Studieren, hinaus in die große weite Welt. Ich hatte edle Ziele: Mit Menschen arbeiten und Gutes tun! Mit dem 110 PS 1980er-VW Scirocco seiner Mutter zogen mein Kumpel – ebenfalls zukünftiger Nichtmediziner – und ich los. Erste Station: Der Österreich Ring in Zeltweg (heute Red Bull Ring). Mal schauen, ob’s uns in der Bosch-Kurve raushaut? Zweite Station: Wien, Café Hawelka, das kannten wir nur vom Danzer. In der Dorotheergasse haben wir den Scirocco mit Kärntner Kennzeichen frech in der 2. Spur geparkt, klar, als KIWI (Kärntner in Wien) darf man das! Angeblich. Nachdem wir das Hawelka wieder verlassen hatten, war das Auto weg! Gestohlen! Diebstahlsanzeige bei der Polizei am Stephansplatz. "Gestohlen?" Mitleidiges Grinsen der Beamten… Es wurde teuer!

Die Realität über die große weite Welt

Natürlich war für mich anfangs in Wien alles neu und interessant, ich war fast euphorisch, bis mir klar wurde, dass ich mit meinem knappen Einkommen kein Auskommen haben werde. Also suchte ich mir regelmäßig Studentenjobs. Die vielen Arbeitsstunden gingen auf Kosten jener fürs Studieren. Nach einem kurzen Praktikum in einem Krankenhaus, wo sprichwörtlich nicht der Mensch, sondern nur dessen Niere auf Zimmer 117 und die Appendix auf der 12 lagen, zog ich die Reißleine. Das alles war mir ein Gräuel. Studienwahl Medizin – Fehlentscheidung! Nur eine Frage wollte ich nicht stellen: „Wo Thaliastraße?“ – "O.K., aber wohin geht nun die Reise?"
Es war eine glückliche Fügung: Nach Ausflügen in div. Zeitungsredaktionen wurde mir ein Job in einer PR-Agentur angeboten. Wow! In der Agentur gingen coole Leute ein und aus, viele, die man aus den Medien kannte. Von Parteichefs über Künstler bis ORFler. Ich arbeitete u.a. in der Filmstadt Wien, den ehemaligen Rosenhügel-Studios und betrat Welten, die mir vorher fremd waren. Das Nachbarbüro war eine Künstleragentur und viele bekannte Künstler saßen dann auch bei mir im Büro und wollen irgendwas! Es gab mitunter auch Begegnungen und Situationen, die mir kafkaesk erschienen, als zum Beispiel eines Tages der Regisseur Franz Antel ("Der Bockerer") zu mir ins Büro kam und mir erklärte, dass der Platz, wo ich sitze, Jahrzehnte lang sein Arbeitsplatz war. Oder eine TV-Lady, die am Vorabend noch in den Seitenblicken zu sehen war und am nächsten Tag von meinem Teller aß! Naja, immerhin wurde mein Netzwerk größer, der Verdienst war gut, ich hatte ein Dienstauto und eine schöne Wohnung…

Die Jahre zogen ins Land

Nachwuchs stellte sich ein und damit die Frage: Mit dem Knirps im Wiener Grätz’l bleiben oder doch zurück in die verträumte Idylle Kärntens (jeder Kärntner hat die grüne "Motivationstafel" auf der Südosttangente im Hinterkopf)? Es ging also wieder „ham“. Ich war ja gut vernetzt, was soll schon schiefgehen? Warum mich nicht selbständig machen? In Zeiten des sich rasant entwickelnden Internets rückte die Welt ohnehin zusammen! Doch leider bedeutete "Aus dem Auge auch aus dem Sinn". Ich musste feststellen, dass ich von meinem Wiener Netzwerk viel zu weit weg war. Zurück oder pendeln? So jedenfalls funktionierte mein neues Business nicht und in Kärnten waren für mich, als Rückkehrer, nirgendwo Welcome Home-Transparente zu sehen. Kaum vorstellbar, mein erster Monatsumsatz lag bei 700,- Schilling (umgerechnet 51 Euro). So eine Sch*** Doch langsam nährte sich das Eichhörnchen. Nun ja, es ging sich immer irgendwie aus, und dann, schön langsam, kamen wieder bessere Zeiten. Ein Kind ändert tatsächlich alles: vom Tagesablauf über Freundeskreis bis hin zur Entscheidung, welches Auto – eigentlich dein ganzes Leben – und das kann mitunter fürchterlich bieder werden im Vergleich zu den wilden Jahren davor.

Ich brauchte etwas Spezielles für mich!

Radfahren, spazieren gehen oder Schwammerl klauben war mir zu wenig. Deshalb trat ich in den örtlichen Flugsportverein ein. Im Segelfliegen fand ich die Erfüllung, das war genau meines. Welch unbeschreibliche Erlebnisse – der Himmel gehört dir – nur du, das Flugzeug und leise Windgeräusche. Trotzdem fehlte mir immer noch der gewisse Kick. Einen Freund hatte es wenige Tage nach Erhalt des Pilotenscheins heruntergeschmissen – er hatte so unglaubliches Glück und sogar unverletzt überlebt! Ich wollte nicht, dass mir auch sowas passiert und ich in einer Stresssituation alle Fehler dieser Welt mache! Also absolvierte ich die Ausbildung zum Kunstflugpiloten. Da lernt man in jeder Flugsituation die Nerven zu bewahren! Die nächsten zehn Jahre waren von Adrenalin, Geschwindigkeit, Flugtagen, Plus- und Minus-Gs geprägt. Ich bin geflogen, was das Zeug hergegeben hat – manchmal mit meinem fliegernärrischen Sohn auf dem Rücksitz – der wollte gar nicht mehr aussteigen, Hauptsache fliegen! Ich habe auch andere Piloten motiviert, dass sie trainieren, mögliche "untypische Flugsituationen" aktiv zu beherrschen, um im Falle des Falles nicht gleich die Nerven über den Jordan zu hauen.

Jede Kette ist nur so stark...

…wie ihr schwächstes Glied. Diese Geschichte ist zwar äußerst spannend, aber zu lang, als dass ich sie hier in ihrer gesamten Dramatik erzähle, vielleicht wäre sie sogar gut für ein Drehbuch? Was tust du, wenn dich plötzlich ein Anruf aus der (damals noch existierenden) DDR erreicht: „Ich hau ab, egal, ob ich dabei draufgeh‘!“ Was für ein Wahnsinn – allein schon der riskante Anruf in den Westen! Hat so ein Stasi-Ohrwaschl etwa schon mitgehört und wartet bereits irgendwo mit seinen Schergen? Aus diesem Land heil rauszukommen war ein Himmelfahrtskommando und de facto unmöglich. Falls für den Flüchtling nicht ohnehin tödlich, endete jeder Fluchtversuch zumindest mit langjährigem Knast. Dennoch habe ich einen Weg gefunden, dass diese verzweifelte Person – zwar schweißgebadet, kreidebleich, aber glücklich – drei Tage später in einem Reisebus ungehindert in Klingenbach über die Grenze gefahren ist. Ösi gegen Ossi, was für ein geiles Match! Den Prosecco danach haben wir auf die Ostblock-Betonköpfe getrunken – sie waren einfach nicht clever genug!

Darum bin ich Fotograf geworden

Es waren also immer  die Menschen, die mir dabei wichtig waren. Ich bin auch kein Typ, der sich zurückgezogen in der Anonymität vergräbt. Ich arbeite eben gerne mit Menschen. Die Portraitfotografie ist perfekt dafür. Sie eröffnet mir täglich neue Perspektiven und Möglichkeiten. Ich lerne neue Menschen kennen, sie verstehen, ihre Bedürfnisse erkennen, und natürlich muss für ein gutes Teamwork auch die Chemie zwischen uns stimmen. Nur wenn die Zusammenarbeit von gegenseitigem Respekt begleitet ist, können authentische, emotionale und kreative Fotos entstehen, die alle begeistern.
Ich trete jedem offen und respektvoll entgegen und erwarte das auch von meinem Gegenüber. Wenn aber jemand mit dem Schnellzug durch die Kinderstube gerauscht ist und meint, Geld sei Ersatz für schlechtes Benehmen, ist die Zusammenarbeit beendet, bevor sie begonnen hat. Zwar spielt auch Geld eine Rolle, aber es ist bei Weitem nicht das Wichtigste im Leben.
Wie sagte Sam Abell so schön: "Fotografie ist im Wesentlichen das Leben, das beleuchtet wird."

I did it my way


  • Student, Freier Journalist
    1980 – 1990

    Medizinstudium in Wien, parallel journalistisch freiberuflich für eine Tageszeitung, Fachzeitungen und Special Interest Magazine tätig

  • PR-Berater
    1990 – 1998

    Angestellter in einer PR-Agentur mit Schwerpunkt Pressearbeit und Veranstaltungen | Wien

    Leitender Angestellter in einer Agentur für Medientrainings und Veranstaltungen | Wien

  • Agentur "der schretter."
    1998 – 2000

    Gründung eines Einzelunternehmens für PR-Beratung | Wien, Kärnten

  • TrendEvent Veranstaltungen GmbH
    seit 2000 (aktiv)

    Gründung der TrendEvent Veranstaltungen GmbH – Veranstaltungs- & PR-Agentur für strategisches Informationsmarketing (Integration der Einzelfirma) | Kärnten

  • Berufsfotografie
    2018

    Erweiterung des Agenturportfolios durch professionelle Fotografie (Gewerbeschein)

  • Selbständiger Berufsfotograf
    2023

    Gründung eines "jungen Unternehmens mit jahrelanger Erfahrung"


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